„Im Kapitalismus ist das fehlende gerechte Verteilungssystem eines von mehreren Problemen. Vor allem dieses gilt es zu lösen.“, schreibt Markus Härtl in einer „Außenansicht“.  Original-Online-Beitrag

REGENSBURG.Zeit für eine andere Welt, so lautet der Buchtitel vom Schweizer Autor Peter Sutter. In diesem Buch wird formuliert, warum der Kapitalismus keine Zukunft habe. Obwohl der Kapitalismus keine Eingriffe des Staates vorsieht, brauchte man diesen für die Rettung vieler Banken bei der letzten Finanzkrise dann doch. Und dies war nicht das erste Mal in der Geschichte des Kapitalismus. Ziel der kapitalistischen Produktionsmaschine ist naturgemäß der maximale Profit, oft ungeachtet was vor, nach und außerhalb der Produktion ist. Die Zerstörung unseres Planeten ist die Folge.

Sehr anschaulich wird in diesem Buch u. a. beschrieben, wie 1989 viele Länder eines anderen „-ismus“-Systems einfach die Seiten wechselten. Die Passagiere des untergehenden Kommunismus nämlich wechselten einfach das Schiff, und die Fahrt konnte weitergehen. Was aber machen wir heute, wenn das Schiff Kapitalismus auf dem Kurs seines Unterganges ist? Es steht kein weiteres Schiff parat, zu dem man einfach wechseln könnte!

Aber vielleicht ist ein Wechsel gar nicht nötig? Nämlich dann, wenn man das bestehende Schiff mit Nachdruck reformiert. Sicher ist nicht zu verleugnen, dass Vielfalt und Anzahl der Produkte Wohlstand gebracht haben. Das ist auch gut so. Jedoch hat unser heutiges System aus unserer Wohlstands- inzwischen eine Überflussgesellschaft gemacht. Durch Automatisierung und Effektivität produzieren wir Lebensmittel für den Müll und Autos für die Halde. Und trotzdem gibt es in unserer Gesellschaft immer mehr Menschen, die trotz dieses Überflusses an dieser – produktionstechnisch gesehen – glücklichen Lage nicht teilhaben können. Im Kapitalismus ist das fehlende gerechte Verteilungssystem eines von mehreren Problemen. Vor allem dieses gilt es zukünftig zu lösen.

Ein passender Lösungsansatz wäre das „Bedingungslose Grundeinkommen“ (BGE). Jeder könnte am Erfolg unseres technologischen Fortschritts partizipieren und es wäre auch mehr als gerecht, da dieser Erfolg unter anderem den Errungenschaften unserer Vorfahren sowie der Nutzung der Ressourcen (Boden, Wasser, Luft) zu verdanken ist. Und diese gehören allen Menschen! Durch ein BGE wäre der Kapitalismus zumindest zu zügeln und man müsste nicht Ausschau halten nach einem anderen Schiff.

Der Autor ist Präsident des WLF – Forum für wirtschafts- und gesellschaftspolitische Zukunftsfragen (Schweiz-Liechtenstein), sowie Mitbegründer der Partei „Bündnis Grundeinkommen“.

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