Jonas Vollmer, Listenkandidat der Partei Bündnis Grundeinkommen, diskutiert mit Stockachern über die Chancen und Risiken eines bedingungslosen Grundeinkommens als Gesellschaftsmodell der Zukunft.

Ziemlich schnell wurde den rund 40 Interessierten am Thema bedingungsloses Grundeinkommen klar: es ist kein Allheilmittel. Doch entsprach es der politischen Kultur, dass man in der Buchhandlung „Bücher am Markt“ über Chancen und Risiken und vor allem über die Finanzierbarkeit diskutierte. Diese Diskussion war Jonas Vollmer sehr wichtig. Der Listenkandidat der Partei Bündnis Grundeinkommen strich als Hauptanliegen heraus, ein gesellschaftsweites und parteiübergreifendes Bewusstsein für das bedingungslose Grundeinkommen zu schaffen. Natürlich sei er auch auf Unterschriftensuche, damit seine Partei es auf den Wahlzettel zur Bundestagswahl schaffe und natürlich sei dies im ländlichen Raum schwerer als in Großstädten mit Universitäten. Doch eine breite Verankerung in der Bevölkerung ist ihm wichtig, denn er ist vom bedingungslosen Grundeinkommen überzeugt und sei nur deswegen in die Politik gegangen.

Ehrlich gab Jonas Vollmer zu, dass bisher detaillierte Finanzierungsmodelle zur Spaltung der Bewegung geführt hätten. Doch sei es unumstritten, dass bei einer Umverteilung der vorhandenen Subventionen, Förderungen und Sozialleistungen ein bedingungsloses Grundeinkommen möglich sei. Thomas Hahn moderierte den Abend. Er strich heraus, dass es die Bedingungslosigkeit sei, die neu ist. Bislang müssten demütigende Verfahren eingehalten werden, um an das Geld zu kommen, die zudem die Empfänger entmündigten. Ohne Bedingungen würde Kreativität freigesetzt und die Menschen könnten ihre Potenziale ausleben.

„Der Mensch muss tätig sein, sonst wird er krank“, hob Udo Engelhardt aus dem Publikum hervor. Das habe er in seiner langjährigen Tätigkeit im sozialen Bereich immer wieder erlebt. Auch stellte er in Aussicht, dass sich die Arbeitswelt mit der Digitalisierung dramatisch verändere und selbst finanzstarke Arbeitgeber für ein bedingungsloses Grundeinkommen seien, um den sozialen Frieden zu sichern.

Alle Anwesenden waren sich einig, dass „Bücher am Markt“ ein sehr angenehmer Veranstaltungsort war, noch lange wurde in kleineren Gruppen weiterdiskutiert und einfach der Abend genossen. Damit war bewiesen: auch politische Kultur passt hierher.

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