Am Freitag die Zulassung erhalten: Wallenhorster will mit Bündnis Grundeinkommen in den Bundestag

Original-Artikel der NOZ

Mit der Partei „Bündnis Grundeinkommen“ will der Wallenhorster Hans Stallkamp in den Bundestag einziehen. Archivfoto: Michael GründelMit der Partei „Bündnis Grundeinkommen“ will der Wallenhorster Hans Stallkamp in den Bundestag einziehen. Archivfoto: Michael Gründel

Wallenhorst. Schon seit etwa zwölf Jahren setzt sich der Wallenhorster Landwirt Hans Stallkamp für das bedingungslose Grundeinkommen ein. Jetzt ist er mit seinem Bündnis Grundeinkommen (BGE) zur Bundestagswahl am 24. September zugelassen worden.

„Sie sprechen mit einem Mann, der sein Wahlziel schon erreicht hat“, sagt ein glücklicher Hans Stallkamp, der auf der niedersächsischen Liste an Platz 1 steht. Am Freitag war das Bündnis Grundeinkommen vom Bundeswahlleiter sowie von allen 16 Landeswahlleitern zur Bundestagswahl zugelassen worden. „Das war unser Ziel.“ Damit habe man es geschafft, das Thema in die Öffentlichkeit zu bringen. Jeder, der wählen gehe, könne seine Zweitstimme der Partei geben.

Der Wunsch nach der Fünf-Prozent-Hürde

Obwohl das Bündnis sein Ziel, bei der Bundestagswahl wählbar zu sein, geschafft hat, hofft Stallkamp nun auf mehr. Wenn das Bündnis mindestens ein halbes Prozent erreichen würde, bekäme die Partei eine Pauschale für die Wahlkampfkosten. Denn die Kosten tragen die Mitglieder selbst. Natürlich wünscht sich der Wallenhorster auch, die Fünf-Prozent-Hürde zu schaffen. Dann würden 15 oder 16 Mitglieder in den Bundestag einziehen und Stallkamp wäre wahrscheinlich einer von ihnen.

Um für das Bündnis Grundeinkommen kandidieren zu können, ist Hans Stallkamp aus der CDU ausgetreten. Jahrzehnte hatte er für die CDU im Gemeinderat sowie im Kreistag gesessen und die Politik mitgestaltet. Er sei nicht aus der CDU ausgetreten, weil es irgendwelche Probleme gegeben habe, sondern weil er vom bedingungslosen Grundeinkommen überzeugt sei und sich dafür einsetzen wolle, betont er.

Das bedingungslose Grundeinkommen als Netz

Nach der guten Nachricht am Freitag hat das Bündnis am Samstag die Zulassung auf dem Platz des 18. März in Berlin vor dem Brandenburger Tor mit einigen Aktionen gefeiert. Mit dabei: Hans Stallkamp. Mehrere Redner stellten die Idee des bedingungslosen Grundeinkommens vor. Es soll die Existenz sichern und gesellschaftliche Teilhabe ermöglichen, erklärt Stallkamp. Außerdem soll es einen individuellen Rechtsanspruch darstellen sowie ohne Bedürftigkeitsprüfung und ohne Zwang zu Arbeit oder anderen Gegenleistungen garantiert werden.

Diese Idee spiegelte sich in einer Aktion des Bündnisses wider. Slackline-Künstler balancierten über ein Seil und die Mitglieder des Bündnisses spannten darunter ein Tuch. Das Grundeinkommen soll wie ein Netz sein. Bis zur Bundestagswahl seien noch weitere Aktionen geplant, sagt Stallkamp.

Ein Bild von Nina Strakeljahn

Ein Artikel von Nina Strakeljahn

Nina Strakeljahn, Jahrgang 1985, stammt aus Wellingholzhausen. Sie studierte Germanistik und Medienwissenschaften an der Universität Paderborn. Ihr Volontariat absolvierte sie bei der Passauer Neuen Presse und war dort drei Jahre lang Lokalredakteurin. Seit September 2016 arbeitet sie bei der Neuen Osnabrücker Zeitung. mehr